Die Gleichzeitigkeit von schwer und leicht im Denken und Bewegen wird seit der Antike gravitas genannt. In der Barockzeit entstand daraus eine Grundhaltung für den Tanz: Im Luftschritt pas grave wird der Körper kurz vor dem Bodenkontakt angehoben. Daraus entwickelte sich das Ideal der schwerelosen Ballerina, von dem sich Tanzschaffende seit der Moderne wiederum distanzieren. Pina Bauschs Tanzoper Orpheus und Eurydike wertet die Dichotomien schwer/männlich vs. leicht/weiblich um: Mühevoll trägt Orpheus seine Schattenfrau Eurydike durch den Hades. Mit dem Schweren Schweben entwickelt Mariama Diagne eine Denkfigur, die das Schweben in der europäischen Kulturgeschichte aufspürt und neu kontextualisiert.
Just click on START button on Telegram Bot