Dass die Wirklichkeit ausschließlicher Zweigeschlechtlichkeit theoretisch kontingent und praktisch umkämpft ist, rückt seit gut zwei Jahrzehnten vermehrt in den Fokus der Geschlechterforschung. Wie alternative Weisen des Geschlechtseins gegenwärtig tatsächlich möglich werden, ist jedoch wenig systematisch untersucht worden.Auf der Basis von Interviews und Beobachtungen nimmt Uta Schirmer Alltagspraxen, soziale Beziehungen und Selbstverhältnisse im Kontext der hiesigen Drag King-Szene in den Blick. Sie macht dabei die anhaltende Wirkmächtigkeit zweigeschlechtlicher Strukturierungen ebenso deutlich wie das Potential kollektiv entwickelter subkultureller Praxen, Geschlecht anders zu gestalten und als eine andere Wirklichkeit erfahrbar zu machen. Aus der empirischen Rekonstruktion heraus generiert die Studie Impulse für eine Verbindung und Weiterentwicklung soziologischer und queer-theoretischer Ansätze.
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