Wölfe überqueren Grenzen, ebenso die entlegener Alpenpässe wie die zu Großstädten nach Brasov, Rom oder Berlin. Ihre Spuren finden sich in den durch Ängste und sexuelle Fantasien hervorgerufenen Abgründen. Es sind dies Hybridzustände, die sowohl in mittelalterlichen, künstlerischen als auch cineastischen Projektionen in Szene gesetzt wurden. Dabei werden Ambivalenzen thematisiert - zu jenen Wilden, mit denen sich die Menschen gemeinsam weltweit ausbreiteten. In einem zeitgenössischen Prozess, in dem Körper zu Objekten von Forschungslaboren eines globalisierten Marktes generieren, provozieren solche Grenzgänger bedenkenswerte Irritationen.Das Buch unternimmt den spannenden Versuch, die Überlegungen von Donna Haraway zur Erweiterung des Mensch-Maschine-Komplexes zu einem Mensch-Maschine-Tier-Komplex am Beispiel des Wolfes durchzuspielen. Es erweitert damit die Infragestellung von eindeutigen Grenzziehungen des Natur-Kultur-Gegensatzes im Stile des »technoscience«-Paradigmas um eine bislang eher vernachlässigte Dimension, nämlich die des Tierischen.
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