Praktiken pädagogischer Disziplinierung sind in der Schule allgegenwärtig. Insbesondere in den deprivierten Quartieren der Großstädte gelten schulische Disziplinarverhältnisse dabei als hoch prekär und störanfällig. Thorsten Hertel rekonstruiert das dort wirksame handlungsleitende Wissen schulischer Disziplinarpraxis und dessen Verdichtung in einzelschulischen Disziplinarkulturen. Dabei dokumentiert die Studie ein Spannungsfeld zwischen »bestrafenden« und »entziffernden« Praktiken, deren Verwobenheit mit historisch gewachsenen Machttechnologien, bestehenden Machtverhältnissen und übergreifenden Marginalisierungsdynamiken systematisch nachgegangen wird. Im Ergebnis tritt nicht zuletzt die eindrückliche Haltekraft disziplinargesellschaftlicher Strukturen in der Schule deutlich zutage.
Just click on START button on Telegram Bot