Pflanzen für Palästina: Otto Warburg und die Naturwissenschaften im Jischuw. Dissertationsschrift

Pflanzen für Palästina: Otto Warburg und die Naturwissenschaften im Jischuw. Dissertationsschrift

Author
Dana von Suffrin
Publisher
Mohr Siebeck
Language
German
Year
2019
Page
267
ISBN
9783161568169,9783161568176,3161568168
File Type
pdf
File Size
15.9 MiB

In der Geschichtsschreibung war der sogenannte Botanische Zionismus, der sich um 1900 um den deutsch-judischen Kolonialbotaniker Otto Warburg (1859-1938) formierte, nur eine Fussnote. Tatsachlich aber hat der Botanische Zionismus bis in die Gegenwart Spuren hinterlassen. Die neu gepflanzten Eukalypten und Walder Palastinas waren nicht nur praktisch von Nutzen, sondern auch aufs Engste mit dem zionistischen Projekt verknupft: Pflanzen waren nutzlich, sie veranderten und europaisierten die Landschaft, sie symbolisierten aber auch Nachhaltigkeit, Permanenz und das Produktivitatsethos des Zionismus. Laut Dana von Suffrin verband der Botanische Zionismus Natur, Politik, Nationenbildung und Wissenschaft. Wissenschaft und Technik konnten zumindest teilweise die fehlenden politischen, finanziellen und militarischen Ressourcen der Zionisten kompensieren und das zionistische Siedlungsprojekt in ideologischer und praktischer Hinsicht vorantreiben. So waren die botanischen Zionisten Wissenschaftler, aber zugleich auch politische Akteure. In diesem Fall sollte die Wissenschaft der Errichtung eines judischen Staates in Palastina den Weg ebnen.

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