Unter den Funden altturkischen Schrifttums, die im Zuge der deutschen Turfanexpeditionen geborgen wurden, finden sich zahlreiche Beispiele heilkundlicher und volksreligioser Texte sowie verschiedener Ritualtexte, die ihren Weg in die Berliner Sammlungen gefunden haben. Diese Schriftzeugnisse spiegeln einerseits die "wissenschaftliche" Literatur wider, der die heilkundlichen und kalendarischen Texte zuzurechnen sind, andererseits das volksreligiose Schrifttum, das in Los- und Wahrsagebuchern sowie magischen Texten seinen Ausdruck findet. Die Trennlinie zwischen "wissenschaftlicher" und religioser Literatur ist bei den Uiguren naturlich anders verlaufen, und so waren die Grenzen beispielsweise zwischen Heilkunde und Magie sowie Astronomie und Astrologie fliessend. In diesem Band sind 351 Stucke dieser Zeugnisse, die nicht bereits in vorangegangenen Banden der Reihe behandelt wurden, in 332 Eintragen beschrieben. Bei diesen Materialien handelt es sich um Fragmente heilkundlichen, astrologischen und kalendarischen Inhalts sowie um magische Texte. Daneben finden sich allerdings auch Beschreibungen von Fragmenten verschiedener Los- und Wahrsagebucher sowie tantrischer Texte, bei denen es sich wiederum uberwiegend um Ritualtexte handelt. Zudem wird in der Einleitung ein Uberblick uber die verschiedenen Gruppen von Texten und die bisherigen Forschungen zu diesen gegeben. Hierbei wird noch einmal gesondert auf die altturkische Mantik und ihre Erscheinungsformen eingegangen.
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