Herodot stellt den athenischen Strategen Themistokles als Retter der Griechen vor den Persern dar, der sich jedoch nach dem Wendepunkt bei Salamis gänzlich seiner Habsucht hingegeben habe. Die Studie weist nach, daá Herodot ihn zur Symbolfigur stilisiert und mit dem auffälligen Umschlag seines Charakterbildes die Entwicklung der Athener von den Vorkämpfern fuer die Freiheit in den Perserkriegen zu den Unterdrueckern vieler Hellenen in der Pentekontaëtie reflektiert hat. Dazu hat er die ihm vorliegenden Traditionen, die Themistokles mehrheitlich als Verräter diffamierten, wohl von Grund auf umgestaltet. Mit diesen Deutungen liefert die Studie einen grundlegenden Beitrag zum Verständnis von Herodots Arbeitsweise und Darstellungszielen, mithin zur Entstehungsphase der griechischen Historiographie ueberhaupt. Daneben bietet sie neue Lösungen fuer die historischen Probleme um das Flottenbauprogramm des Themistokles, den Beginn seines Niedergangs sowie die Chronologie der griechischen Abwehrmaánahmen und den Verlauf der Schlacht von Salamis. äInsgesamt hat B. eine anregende Untersuchung vorgelegt, die durch Neuinterpretation einer Reihe von Herodottexten in vielen Punkten zu einer Revision bisheriger Deutungen der Intentionen des éVaters der Geschichte' fuehren könnte.ô Historische Zeitschrift äIm Ergebnis bringt Blösels Arbeit den Forschungsstand entscheidend weiter: Er gelangt zu einer revidierten Chronologie der Ereignisse zwischen 490 und 479 und wirft vor allem neues Licht auf die Aufnahme von Athens Vorgehen im Zeitalter der Pentekontaetie durch die griechische Öffentlichkeit.ô Das Historisch-Politische Buch .
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