Der hethiterzeitliche Siedlungshugel bei Kayalipinar am Ufer des Kizilirmak in der Turkei hat seit 1999 immer wieder zunachst kleinere Textfunde hervorgebracht - darunter auch die beruhmte "samuḫa-Tafel", die es ermoglichte, den Fundort zweifelsfrei mit samuḫa zu identifizieren, einem der wichtigsten Kultorte des Hethiterreichs und zeitweilige Konigsresidenz. Im Jahr 2015 wurde ein neues, in sich geschlossenes Tempelarchiv mit uber 100 Tontafelfragmenten entdeckt. Die Grabung forderte Briefe, Kultinventare, Orakeltexte und Festritualbeschreibungen zu Tage, die in vielen Bereichen Aufschluss uber das Pantheon und den Kult von samu?a geben. Von grossem Interesse sind ausserdem die Beziehungen zwischen der Zentrale in ?attusa und dem regionalen Zentrum. Elisabeth Rieken begrundet mit ihrem Band die neue Reihe Documenta Antiqua Asiae Minoris (DAAM) und legt erstmals die Textfunde aus Kayalipinarr/samu?a in ihrer Gesamtheit in Autographie vor. Die Publikation wird begleitet von einer Darstellung der Fundumstande durch die Ausgraber und von philologischen Editionen mit Ubersetzung und Kommentar, die durch namhafte Spezialisten besorgt wurden. Damit wird das Material sowohl der Hethitologie als auch der weiteren Forscheroffentlichkeit und interessierten Laien zuganglich gemacht.
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