Das Seleukidenreich erstreckte sich in seiner Blutephase im 3. Jahrhundert v.Chr. vom Hellespont bis an den Hindukusch; kein anderes hellenistisches Konigreich vereinte eine ahnliche Vielzahl unterschiedlicher Volker und Kulturen auf seinem Territorium. Entsprechend stark waren die zentrifugalen Krafte, die sich vor allem an den Randern des Riesenreiches, fernab der koniglichen Aufmerksamkeit, bemerkbar machten: Dort griffen Regionalherrscher nach der Macht, Angehorige der ortlichen Eliten oder einstige seleukidische Satrapen, die die Seleukidenherrschaft abschuttelten und die Regierung in die eigenen Hande nahmen. Julian Wunsch legt erstmals eine umfassende Studie zu den Lokalherrschaften im Seleukidenreich vor: Dabei zeichnet er die historische Entwicklung samtlicher Dynastien nach, von Kleinasien und der Levante (z. B. Pergamon, Bithynien, Pontos, Armenien und Judaa) bis zu den ostlichen Provinzen (z. B. Elymais, Persis, Parthien und Baktrien). Ziel seiner Untersuchung ist es, Erklarungen fur die zunehmende Herausbildung regionaler Machtzentren und die damit einhergehende Zersplitterung des seleukidischen Staates zu finden. Um das Vorgehen der Seleukidenkonige gegenuber den Machthabern besser einordnen zu konnen, werden auch die Entwicklungen im Achamenidenreich sowie unter den Romern und den Arsakiden in den Blick genommen.
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