Das astrologische Handbuch des Antigonos von Nikaia (um 150 n.Chr.) war ein Meilenstein in der Entwicklung der antiken Sterndeutung. Sein bedeutendstes Fragment (F1) ist eine postum verfasste, vollständige Analyse des Geburtshoroskops des Kaisers Hadrian. Dies ist das elaborierteste unter den ca. 350 erhaltenen antiken Horoskopen. Es illustriert am klarsten die Lehren von Nechepsos und Petosiris, den Archegeten der hellenistischen Sterndeutung. Dieser Text ist auch althistorisch von Interesse, da er wahrscheinlich auf der verlorenen Autobiographie Hadrians basiert und die früheste literarische Quelle zum Leben Hadrians und seines Großneffen Pedanius Fuscus bildet. Die übrigen Fragmente bewahren wertvolles Material zur Frühphase der hellenistischen Astrologie.
Die neue Edition bietet erstmals einen verlässlichen Text auf der Grundlage aller Handschriften. Der Kommentar hellt das voraussetzungsreiche Werk unter Heranziehung aller erhaltenen antiken astrologischen Handbücher und Horoskope auf. Zahlreiche Einzellehren werden erstmals durch systematische, diachron angelegte Untersuchungen erschlossen. Die Ausgabe bietet ferner einen vollständigen Katalog aller antiken Horoskope mit aktuellen Einzelbibliographien sowie detaillierte Indices.
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