Die Betriebswirtschaftslehre ist eine reizvolle Wissenschaft. Sie kennt Probleme, deren Losung scharfste Logik voraussetzt, sie zwingt dazu, praktisch bedeutsame Fragen durch Abwagen viel faltiger Zusammenhange zu beantworten, und schlief3lich kann man mit ihr auch Geld verdienen. Das Reizvolle an einigen betriebswirtschaftlichen Fragen in einer verstandlichen Sprache darzu stellen, war meine Absicht in der ersten 1. bis 5. Auflage der "Investition und Finanzierung" (1970-1980/86). Das vorliegende Buch tritt an die Stelle einer Neuauflage und bietet den tiblichen Stoff des Grund- und Hauptstudiums in Betriebswirtschaftslehre zur Investi tionsrechnung und Finanzierungstheorie; die tiblicherweise in Lehrtexten und Vorlesungen zurtickgedrangte Kritik an den Modellvor aussetzungen und die daraus folgenden Einschrankungen fUr die Anwendbarkeit von Vor teilsberechnungen zu Investition und Finanzierung; eine Steuerwirkungslehre zu Investition und Finanzierung, die fUr den Studenten ohne steuer rechtliche Vorkenntnisse verstandlich ist und ihn zu den umstrittenen Fragen der heutigen Steuerpolitik und der Forschung hinftihrt. Warum wird hier statt einer Neuauflage unter verandertem Titel ein Buch vorgelegt, das gegen tiber der (nachgedruckten) 5. Auflage von "Investition und Finanzierung" zu etwa zwei Dritteln neuen Text aufweist? Drei Gtinde beantworten diese Frage: 1. Die Investitions- und Finanzierungstheorie ufert zur Zeit explosionsartig aus. Allein zu dem Teilbereich, der auf Kapitalmarktgleichgewichtsmodellen und deren angeblichen empirischen Tests aufbaut, erscheinen jahrlich tiber 3.000 Seiten Zeitschriftenaufsatze, ein Umfang, der durch Tagungsbande und Einzeldarstellungen vermutlich verdoppelt wird. Schon deshalb ist eine umfassende, offene Probleme nicht ausklammernde Darstellung der gesamten Investitions- und Finanzierungstheorie (mir) nicht mehr moglich, eine Eingrenzung geboten.
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