Seit altersher besteht in der Chirurgie zwischen Meister und Schuler eine besonders enge Beziehung. Dies mag noch aus der Zeit stammen, da die Chirurgie ein Handwerk war und dadurch begrundet sein, da6 Meister und Gesellen in der operativen Medizin nicht nur eine geistige Gemeinschaft bilden, sondern da6 sie durch das gemeinsame Band der inneren Spannung, durch die gemeinsame Erfassung und Oberwindung unmittel- barer Gefahrenmomente, ja allein schon durch die gemeinsame physische Leistung mehr aufeinander angewiesen und zusam- mengefugt sind, als dies in den anderen Eichern der Medizin der Fall ist. So ist auch der Begriff derchirurg. Schule stark ausgepragt und es entspricht besonderer chirurgischer Tradition, der Meister zu gedenken und sie zu ehren. Am 21. Januar 1963 fand aus Anla6 des 100. Geburts- tages von EUGEN ENDERLEN weiland o. Professor der Chirurgie an den Universitaten Basel, Wurzburg und Heidelberg Geh. Hofrat ein akademischer Festakt statt, zu dem uber 150 deutsche und auslandische Chirurgen sich versammelt hatten. Er wurde im Gartenpavillon, dem alten Theatrum Anatomicum des Julius- spitals abgehalten, einem akademisch traditionsreichen Raume. Die Ehrung galt einem Meister der Chirurgie, einem bedeuten- den Forscher und Kliniker und einem gr06en Arzte, dessen Wirken und Personlichkeit noch unvergessen ist.
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