Fast ein Drittel aller Männer, die zwischen 1933 und 1945 geboren wurden, wuchsen kriegsbedingt ohne Vater auf. Anhand der sehr persönlichen Berichte in diesem Band werden die Folgen dieses Verlustes sichtbar: die Schwierigkeit, dem eigenen Leben deutliche Konturen zu geben, der Kampf um Selbstvertrauen und Entscheidungssicherheit. Häufig ist der abwesende Vater im Innersten stärker wirksam als ein anwesender. Wie hätte das Leben mit ihm sein können? Diese Frage begleitet die Betroffenen lebenslang. Nicht selten entwickelten sie ein besonders inniges, teilweise jedoch erdrückend enges Verhältnis zur Mutter - mit allen Belastungen für die eigene Partnerschaft. Die Einzelschicksale und Sachbeiträge zeigen in der Zusammenschau das Ausmaß der Probleme. Erst die Beschäftigung mit den tiefer liegenden Ursachen der Auffälligkeiten weist Wege zu autonomen Lebensentwürfen sowie zur Möglichkeit, verlässliche Rollen in zwischenmenschlichen Beziehungen zu finden. Die spezifische Problematik der Kriegssöhne gewährt so auch der jüngeren Generation Verständnis und Hilfe im Umgang mit Vaterlosigkeit.
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