Der Austausch von Kosteninformationen zwischen Lieferanten und ihren Kunden stellt für die Wissenschaft ein noch sehr junges Untersuchungsgebiet dar. Gleichwohl ist es von hohem wissenschaftlichen und praktischem Interesse, da Lieferanten heute vielfach den größten Wertschöpfungsanteil übernehmen und eine isolierte Betrachtung und Optimierung der K- tensituation im eigenen Unternehmen oftmals nicht zielführend sein kann. Neben möglichen positiven Folgen von Kostentransparenz sind jedoch auch Gefahren denkbar, die aus einer Zusammenarbeit basierend auf „offenen Büchern“ resultieren können. Sebastian Lührs zeigt in seiner hier vorliegenden Arbeit zunächst auf, welche Funktionen und Folgen von Open Book Accounting bisher in der Literatur diskutiert wurden und greift auch die beobachteten Konflikte und Umsetzungsschwierigkeiten auf. Er stellt weiterhin heraus, welche Einflussfaktoren bisher identifiziert wurden, die einen Austausch von Kostentrans- renz begünstigen können. Im Rahmen dieser Bestandsaufnahme kann er zeigen, dass in der bisherigen wissenschaftlichen Diskussion vor allem die Möglichkeit thematisiert wurde, mittels Kostentransparenz unternehmensübergreifende Kostensenkungen durchzuführen, wohingegen andere Anwendungsbereiche bestenfalls am Rande erwähnt werden. Der in der Wissenschaft vielfach geäußerte Ruf nach einem vertrauensvollen Verhältnis zwischen - nehmer und Lieferant als Grundlage einer jeden Offenheit hinsichtlich Kosteninformationen schränkt allerdings deutlich ein, ist ein solches Verhältnis doch vielfach nicht zu beobachten.
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