Als der Verlag an mich mit dem Vorschlag herantrat, für seine angesehene Sammlung "Die Wissenschaft" eine kurze Darstellung über den Aufbau der Erdatmosphäre zu schreiben, war ich mir von vornherein einer gewissen Schwierigkeit der Aufgabe bewußt. Aber das Thema reizte mich, und ich sagte nach kurzem Überlegen zu. Diese Schwierigkeit muß in Folgendem gesehen werden. Raketen und besonders Satelliten haben uns in den letzten Jahren grundlegende Neuerkenntnisse über den Aufbau der Erdatmosphäre oberhalb rund 100 km Höhe gebracht. Und es hat sich dabei gezeigt, daß man zur Erkennung und Beschreibung des Aufbaus der "Hochatmosphäre" und der sich in dieser abspielenden Vorgänge mit meteorologischen Kenntnissen allein nicht auskommt. Es sind ja auch Physiker, Geophysiker, Astronomen, ja sogar Vertreter der physikalischen Chemie, die uns die Interpretation der Messungen aus der Hochatmosphäre brachten. Ein Vertreter der Meteorologie hat es also nicht leicht, über einen Gegenstand zu schreiben, der seinem Arbeitsgebiet etwas ferner liegt. Andererseits, so sagte ich mir, müßte es auch einem Vertreter der genannten Disziplinen nicht leicht fallen, über die Atmosphäre unterhalb 1 00 km Höhe zu berichten. So wagte ich den Versuch. Eine weitere Schwierigkeit sah ich in der notwendigen Beschränkung des Umfangs. Es war also nicht die Frage, was man alles hereinnehmen, sondern was man weglassen kann. Diese wohl jedem Autor eigentümliche Subjektivität möge man mir nachsehen.
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