Die Sozialen Ursprünge Psychologischer Diagnostik: Zur Genese, Struktur und Konkurrenz von Konzeptionen der Intelligenzdiagnostik

Die Sozialen Ursprünge Psychologischer Diagnostik: Zur Genese, Struktur und Konkurrenz von Konzeptionen der Intelligenzdiagnostik

Author
Harald Grünwald (auth.)
Publisher
Steinkopff-Verlag Heidelberg
Language
German
Edition
1
Year
1980
Page
127
ISBN
9783798505698,9783642484384
File Type
pdf
File Size
3.6 MiB

Psychologische Diagnostik verdient aus drei GrUnden besondere Aufmerksamkeit: a) wegen ihrer herausragenden Rolle fUr die Berufspraxis des Diplompsychologen; b) wegen ihrer, schicksalshaften' Bedeutung fUr die, Betroffenen'; und c) wegen der anhaltenden Kontroversen urn ihre angemessene Konzeptualisierung. l In der vorliegenden Arbeit werden Konzeptionen der Psychodiagnostik unter einer integrativen Perspektive betrachtet, die wissenschaftstheoretische, -historiographische 2 und -soziologische Aspekte zu verbinden versucht . Dabei werden, bei BerUcksichti- gung dreier, deutlich von einander abgrenzbarer - aber eng aufeinander bezogener - Ebenen: a) einer Ebene der Beziehung von wissenschaftlichem Untersucher und Untersuchtem; b) einer Ebene der Strukturen und Prozesse in Wissenschaftlergemeinschaften; c) einer Ebene der ein- und wechselseitigen Beeinflussung von wissenschaftsexternen und -internen Faktoren; synchrone und diachrone Analyseschritte als notwendig zusammengehorend betrachtet. Konzeptionen psychologischer Diagnostik zu analysieren, heiil>t in diesem Zusam- menhang, Psychodiagnostik nicht losgelost von Entstehungs- und Verbreitungsbedin- gungen zu betrachten, also nicht unter einem Produktaspekt, sondern bedeutet ge- rade, den inner- und au1l>erwissenschaftlichen Entstehungs- und Verbreitungskontext systematisch mit einzubeziehen, also den Produktionsaspekt herauszustellen. Bezogen auf die drei Analyseebenen heiBt dies: a) die in erster Linie impliziten Annahmen und Voraussetzungen zu Subjekt, Objekt und DiagnoseprozeB - also die, verborgenen' sozialen/anthropologischen An- nahmen von Psychodiagnostik - herauszuarbeiten, b) die community-Gebundenheit von Diagnostikkonzeptionen - also den, sozial- psycho'-logischen Charakter von Diagnostikforschung - zu demonstrieren, c) die Abhangigkeit und Einbettung von Diagnostikforschung in gesellschaftliche Zusammenhange - also die sozialen, wissenschaftsexternen Regulative von Dia- gnostikforschung - herauszustellen.

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