In eindrücklicher Weise sind wir der subakuten bakteriellen Endo- carditis erstmals begegnet, als sie - noch vor den Antibiotica - einen unvergeßlichen Jugendfreund dahinraffte. In der Klinik faszinierte sie uns durch ihre komplexe Pathogenese und Symptomatologie, später in beson- derem Maße durch ihre therapeutischen und prognostischen Aspekte. In der Tat vereinigt die Krankheit Probleme sehr verschiedener Kapitel der inneren Medizin wie der Kardiologie, der Infektionskrankheiten, der Antibiotica. Sie hat denn auch - obschon seit Jahrzehnten wohl- bekannt - in der modernen Klinik Aktualität und ungeschmälertes Interesse zu wahren vermocht. Krankheitsbegriff und -inhalt haben sich aber seit den klassischen Beschreibungen tiefgreifend gewandelt. Das klassische Erscheinungsbild kann nicht nur - im Sinne ScHOTTMÜLLERs - durch den Streptococcus viridans ("Endocarditis lenta"), sondern auch durch ein ganzes Spek- trum sehr verschiedener Keime ("subakute bakterielle Endocarditis") realisiert werden. Die Krankheit gilt deshalb heute nicht mehr als ätio- logische, sondern als klinische Einheit. Krankheitsbild und -ablauf haben sich unter dem Einfluß der Antibiotica nachhaltig geändert. Die Dar- stellung dieser Pathomorphose, d. h. der Klinik der subakuten bakteriel- len Endocarditis, wie sie heute dem Arzte in der Ära der Antibiotica begegnet, war das Hauptanliegen des Autors. Seine besondere Auf- merksamkeit galt ferner ihrer Behandlung und Prognose, welche - wie kaum ein anderes Beispiel-die auf dem Gebiete der Infektionskrank- heiten durch die modernen Chemotherapeutica erzielten Fortschritte dokumentieren. Die vorliegende Monographie wäre ohne die großzügige Unterstüt- zung meines verehrten Chefs, Prof. P. H.
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