Während die Herstellung und Speicherung der meisten komprimierten Gase keine prinzipiellen Schwierigkeiten mehr bereitet, nimmt das Acetylen eine besondere Ausnahmestellung ein. Sie ist dadurch bedingt, daß das Acetylen als stark exotherme Verbindung leicht und unter hoher Wärme- entwicklung in seine Elemente Kohlenstoff und Wasserstoff zerfallen kann. Dadurch kann sich Acetylen auch in Abwesenheit von Luft oder Sauerstoff unter Umständen unter explosionsartigen Erscheinungen zersetzen. Die Zer- setzung tritt besonders dann leicht auf, wenn das Acetylen unter erhöh- tem Druck steht. Je nach der Größe der Behälter ergeben sich verschiede- ne untere Explosionsgrenzen für den Druck, so daß bei normalen Gefäßdi- 1 mensionen Acetylen von über 1,4- 1,5 ata schon gefährlich ist ) Es war daher von vornherein nicht möglich, Acetylen wie andere Gase in Stahlflaschen komprimiert in den Verkehr zu bringen. Auf der anderen Sei- te bedingten die zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten des Acetylens die Notwendigkeit, eine entsprechende Speichermöglichkeit für das Acetylen zu schaffen. Eine solche Möglichkeit ergab sich, als durch Claude und 2 Hess ) im Aceton ein ausgezeichnetes Lösungsmittel für Acetylen gefun- den wurde. Nach ihren Feststellungen löst bei normalem Druck 1 1 Aceton ca. 25 1 Acetylen auf. Weiterhin stellten sie fest, daß die Löslichkeit proportional mit dem Druck zunimmt. Darüber hinaus wurde schon von ihnen festgestellt, daß die Zersetzli- keit des Acetylens in der Lösung wesentlich geringer als die des gasför- migen Acetylens der gleichen Konzentration ist. Eingehendere Versuche hierüber wurden von Barthelot und Vieille3) angestellt.
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