In diesem Lehrbuch geht es in erster Linie um die Klinik psychischer Krankheiten, um deren Symptomatologie, Ätiopathogenese, Diagnostik und Therapie, und zwar so praxisnahe wie möglich. Die Verfasser wollen ein Lehrbuch mittleren Umfanges vor legen, das die Lücke zwischen größeren Lehrbüchern und Kompendien schließt. Mit Rücksicht auf die gesetzten Grenzen können kasuistische Beispiele und Abbildungen nicht gebracht werden. Um den Zugang zu erleichtern, wird auf ein theoretisches Einleitungskapitel über die allgemeine Psychopathologie verzichtet. Ihre wichtigsten Themen werden aber in die spezielle Krankheitslehre aufgenommen. Im übrigen kann auf die anerkannten Werke der allgemeinen Psychopathologie verwiesen werden. Soweit wie möglich wird auf genetische, auf biochemische und psychopharmakologische Grundlagen, auf Psycho und Soziodynamik eingegangen; der Leitgedanke ist dabei die Mehrdimensionalität in Ätiologie und Therapie. - Die Jugendpsychiatrie hat sich so weit zu einem selb ständigen Fach entwickelt, daß sie eigener Lehrbücher bedarf. Die einleitenden Kapitel (I) bringen übersichten der neuropsychiatrischen Diszi plinen und Methoden, einen überblick über die Nosologie und eine Anleitung zur Untersuchung. Zu den speziellen Kapiteln (11 bis IV) ist anzumerken: Ausführlichkeit der Beschreibung und Umfang eines Kapitels korrelieren nicht unbedingt mit der Häufigkeit und Schwere des Krankheitsbildes. Manche Sachverhalte sind schwer zu erklären und erfordern mehr Ausführlichkeit als andere, die ebenso wichtig, aber ein facher zu erörtern sind. Die Erklärung des Wahns erfordert mehr Text als die des Zwanges. Die Verursachung der symptomatischen Psychosen kann kürzer dargelegt werden als die komplizierte Problematik der Ätiologie endogener Psychosen mit zahl reichen neuen Befunden der Tiefenpsychologie, Sozialpsychiatrie und Biochemie.
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