Experimentelle Untersuchungen von Knochentransplantaten mit unveränderter und mit denaturierter Knochengrundsubstanz: Ein Beitrag zur kausalen Osteogenese

Experimentelle Untersuchungen von Knochentransplantaten mit unveränderter und mit denaturierter Knochengrundsubstanz: Ein Beitrag zur kausalen Osteogenese

Author
L. Schweiberer (auth.)
Publisher
Springer-Verlag Berlin Heidelberg
Language
German
Edition
1
Year
1970
Page
70
ISBN
9783662237113,9783662258026
File Type
pdf
File Size
2.6 MiB

Seit 1957 wird nach langjährigen wissenschaftlichen Vorarbeiten durch Maatz und Bauermeister ein industriell zubereiteter, macerierter Rinderknochen dem chirurgisch tätigen Kliniker als Knochentransplan- tat angeboten. Der sog. "Kieler Span" wird durch ein besonderes Macera- tionsverfahren entfettet und seiner cellulären Bestandteile entledigt. Seine biologische Struktur und die verbliebenen Kalksalze sollen ihn be- fähigen - in ein geeignetes knöchernes Lager verpflanzt - metaplasti- sche Knochenneubildung in Gang zu setzen oder das Lager zur Callus- bildung anzuregen. Der Wunsch des Klinikers nach einem geeigneten Knochentrans- plantat, das die autologe Knochentransplantation ersetzt, ist verständ- lich. Die autologe Transplantation erfordert einen zweiten operativen Eingriff, für große knochenplastische Eingriffe steht nicht immer ge- nügend körpereigener Knochen zur Verfügung. Dem heteroplastischen Material dagegen sind bezüglich Gewinnung, Menge und Form keine Grenzen gesetzt. Die Maceration des tierischen Knochengewebes beseitigt die be- kannten Nachteile der Antigen-Antikörperreaktion art-und individual- spezifischer Eiweißkörper. Experimentelle Ergebnisse und klinische An- fangserfolge weckten die Hoffnung auf volle klinische Verwendbarkeit des Spanes. Seither sind mehr als 10 Jahre klinischer Erprobung vergangen. Die Angaben über den klinischen Wert des Macerationsspanes sind wider- sprüchlich. Es erschien deshalb zweckmäßig, experimentell Leistungs- fähigkeit und Grenzen des Spanes zu prüfen und die Ergebnisse in Be- ziehung zu setzen zu den bekannten Gesetzmäßigkeiten der Knochen- überpflanzung. Der Wert eines Transplantates wird gemessen I. am Ablauf des unmittelbaren Einheilungsvorganges, 2. an seiner Osteogenetischen Potenz, 3. an der Art des knöchernen Umbaus.

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