Ein dynamischer Integrationsprozeß kennzeichnet außenwirtschaftlich die Region Ostasien. Auffallend ist indes, daß anders als in Europa oder Nordamerika bisher kein verbindliches integrationsförderndes Handelsabkommen vereinbart wurde. Nicht die Handelspolitik, sondern gänzlich andere Bestimmungsfaktoren scheinen für die wachsende außenwirtschaftliche Verflechtung innerhalb Ostasiens verantwortlich zu sein. Zu nennen sind insbesondere die Industrialisierung und das Wachstum der Schwellenländer der Region, der intraregionale Investitionsverkehr, die grenzüberschreitenden Agglomerationsprozesse und das profitgetriebene Handeln der asiatischen Unternehmensnetzwerke. Die wesentlichen Antriebskräfte der ökonomischen Integration Ostasiens sind offensichtlich in entwicklungstheoretischen und raumwirtschaftlichen Bestimmungsfaktoren zu finden. Damit erfährt die konventionelle neoklassische Analyse von Regionalisierungsprozessen im Rahmen der traditionellen Außenhandelstheorie ihre notwendige Ergänzung um die Aspekte des Raums und der historischen Zeit.
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