Die von Irene Dingel und Herman Selderhuis versammelten Beiträge widmen sich der europäischen Ausstrahlung des Genfer Reformators Johannes Calvin und den weitgreifenden Wirkungen des Calvinismus. Dabei kommt der Calvinismus als ein länderübergreifendes konfessionelles System in den Blick, dessen Gestaltungskräfte sich sowohl in theologischer als auch in gesellschaftlicher, politischer und kultureller Hinsicht äußerten, mit bestehenden Systemen in Interaktion traten und so wesentlich zur Ausprägung des modernen Europa beitrugen. In drei thematischen Schwerpunkten kommen zunächst die Person Calvins und ihre Einflüsse in West- und Osteuropa zur Sprache, sodann die durch Vertreibung, Exil und Neuaufbau geprägte Wirklichkeit des frühneuzeitlichen Calvinismus und schließlich die in einer spezifischen Spiritualität und deren »Medien« Gestalt gewinnende geistige Kraft des Calvinismus. Der Band greift die verschiedenen aktuellen Forschungsdiskurse auf, führt sie unter der Perspektive der europäischen Wirkmächtigkeit des Calvinismus zusammen und eröffnet durch seine Interdisziplinarität und Internationalität zugleich neue Blickwinkel, um auf diese Weise impulsgebend auf die Forschung zu wirken.
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