Im römischen Reich sind die meisten staatlichen und städtischen Funktionen auf unterer Ebene nicht von Beamten, sondern von zwangsweise herangezogenen Buergern durchgefuehrt worden. Diese Dienste sind die Liturgien oder munera. Ihre Aufgabenbereiche, die Arbeit dieser zwangsverpflichteten Buerger werden genauso beschrieben wie die Art und Weise von deren Heranziehung. Daraus ergibt sich ein lebhaftes und bisher so nicht beschriebenes Bild des Alltags in den Städten und Dörfern. Anschlieáend werden aber auch die soziale Lage und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dieser Dienste beschrieben. Mit dem Material der Papyri, der Inschriften und der Rechtstexte ist zugleich eine Synthese der meist nur getrennt betriebenen althistorischen Disziplinen vorgenommen worden. Ein Glossar, sowie ein Stichwort- und Quellenindex erlauben die schnelle Orientierung und den systematischen Zugriff. äD. hat mit seiner Untersuchung eine grundlegende Arbeit ueber die spätantiken Liturgien vorgelegt, die die Untersuchungen von Oertel fortsetzt und wesentlich dazu beiträgt, das Bild vom spätantiken Staat zu korrigieren und zu relativieren.ô KLIO.
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