Die in zehn Bücher gegliederte Schrift ist das Hauptwerk der Ethik des Aristoteles. Der Rahmen (Bücher 1 und 10) handelt (einleitend) vom Guten und (abschließend) vom Glück. Der durch diese Fragestellung umrissene Sinn menschlichen Lebens wird im Tätigsein entsprechend dem Maßstab der Tugend gesehen. Deren Analyse und Bestimmung als Mitte zwischen zwei Extremen, die Scheidung in ethische und dianoetische Tugenden, die Bedeutung der Lust für das ethisch richtige Handeln und die Frage nach dem Verhältnis von Theorie und Praxis in der Lebensführung haben über die Jahrhunderte hinweg immer wieder den Scharfsinn der Erklärer herausgefordert. Deutlich bringt die "Nikomachische Ethik" das aristotelische Ideal menschlichen Verhaltens zum Ausdruck, das vorwiegend in den Anschauungen der gehobenen Mittelschichten der griechischen Polis-Bürger wurzelt. Der Bearbeiter des Bandes gibt in den Erläuterungen Aufschluss über Aufbau, Erforschung, Datierung und Wirkung des Textes sowie über dessen handschriftliche Grundlagen. Den Zusammenhängen der ethischen Überlegungen des Aristoteles mit der platonischen Philosophie wird dabei besondere Beachtung geschenkt.
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