Erstmals werden all die Etymologien der Gotternamen in Plutarchs Werk gesammelt und untersucht. Nach dem methodologischen Vorbild des platonischen Cratylus wendet Plutarch die etymologische Deutung nicht nur auf griechische, sondern auch barbarische und romische Gottheiten an. Einerseits zeigt die Analyse, dass die etymologische Deutung sich den verschiedenen Kontexten und Zielen der Argumentation anpasst. Andererseits bringt sie die Vielfalt der Interessen Plutarchs ans Licht. Die theologische Uberlegung durch die etymologische Deutung fuhrt zu einer philosophischen Kritik der religiosen Uberlieferung, ohne sie zu zerstoren. Plutarch vergleicht die griechische Religion mit fremden Uberlieferungen: Obwohl er den Vorrang Griechenlands unterstutzt, zeigt er zugleich eine echte Neugier auf die anderen Kulturen. Aus der Analyse ergibt sich die Wichtigkeit Plutarchs nicht nur als Philosoph, sondern auch als Anthropologe und Religionspsychologe.
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