
Die Studie untersucht den Zusammenhang zwischen Rousseaus politischem Denken und der radikalen Demokratie im Anschluss an Claude Lefort. Die Annahme einer verschutteten Beziehung wird ideengeschichtlich und systematisch in eine Re-Interpretation Rousseaus uberfuhrt und dessen Werk auf diese Weise in den Kontext der Radikaldemokratie integriert. Die fur das Ausschweigen gegenuber der Bedeutung Rousseaus seitens der radikalen Demokratie verantwortlichen ideengeschichtlichen Interpretationshegemonien und diskursiven Rezeptionsblockaden werden rekonstruiert, um die Leerstelle zu schliessen und verschenkte Anregungspotenziale fur das radikaldemokratische Denken freizulegen. Rousseau erscheint dadurch nicht einfach als Vorlaufer eines zeitgenossischen radikaldemokratischen Denkens; seine Philosophie und Kulturkritik selbst werden als genuin radikaldemokratische Intervention begriffen und so wird eine Gegenbewegung zur gangigen Lesart Rousseaus als liberaler oder proto-totalitarer Denker angeboten.
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